Die Blattjagd - Ein Stück weit Tradition
Wissenswertes
Wenn der Juli gekommen ist und die Temperaturen angenehm mild sind, beginnt auch die Blattzeit. Schafft man es, den Ruf des weiblichen Rehwildes mithilfe eines Blatters zu imitieren, kommt der Bock mit ein wenig Glück bis auf wenige Meter an den Hochsitz heran. Das Erlebnis, die Tiere beim Treiben zu beobachten oder gar anzulocken, ist einzigartig. Dabei sollte es allerdings nie darum gehen, möglichst viel Strecke zu machen, sondern eher darum, die Tradition des Blat - tens aufrechtzuerhalten. Um eine erfolgreiche Blattjagd durchzuführen, ist es neben einer effektiven Tarnung, einen guten Blattstand und geeigneten Witterungsbedingun - gen zwingend notwendig, ein realistisches Brunftszenario zu simulieren, indem man das Kitzfiep und das Rickenfiep beherrscht. Angesichts unseres Seminars von unserm Vereins - mitglied Roland Gernand, hat uns Roland fol - gende Lautäußerungen des Rehwildes in der Blattzeit zum üben zur Verfügung gestellt. Quelle: Klaus Demmel, YouTube Rickenfiep (Piä-Laut): Mit diesen Lautäußerungen möchte ich dem Bock sagen: Hier ist eine Ricke anwesend, die nach einem Bock Ausschau hält. Die Piä-Laute einer Ricke sind Locklaute, die nur dem Bock gelten und daher ausschließlich in der Brunft zu hören sind. Natürlich wird sich die Chance, jetzt einen Bock zu sehen, erheblich erhöhen. Kommt ein Bock in Anblick, sofort das Blatten einstellen! Denn er weiß sehr wohl, woher die verlockenden Töne kommen. Zieht er näher, habe ich Zeit, ihn anzusprechen. Wendet er sich ab, kommt wieder der Blatter zum Einsatz. Immer mal wieder lässt sich ein Bock nur kurz sehen und verschwindet gleich wieder im Einstand, ohne dass er Wind bekommen oder den Jäger bemerkt hat. Dabei handelt es sich fast immer um Böcke, die nur für Augenblicke die Ricke verlassen, bei der sie sich befinden. Der Sprengruf könnte solche Böcke wieder zum Springen bringen. Gewolltes Treiben: In dieser Rufserie muss dem zu blattenden Bock von uns glaubhaft gemacht werden, dass sich bei der Ricke nun ein Nebenbuhler eingefunden hat, der sich zielstrebig um diese kümmert. Ist die Ricke dem Bock gesonnen, beginnt ein langsames Treiben. Dabei stößt die Ricke sehr kurze Fieptöne aus, mit kurzen leise eingesetzten Piä-Lauten verbunden, die manchmal etwas lauter, dann wieder leiser zu hören sind. Dieses sind unsere Blatttöne um den Territorial - bock zum Springen zu veranlassen. Bedenke: Zwischen der zweiten und der dritten Rufserie ist ein erheblicher Unterschied vorhanden. Dieses Fiepen mit den kurzen Piä-Lauten kann bis zu zehn Mal mit kurzen Unterbrechungen wiederholt wer - den. Danach ist unbedingte Aufmerksamkeit notwendig. Niemals einem abspringenden oder schreckenden Bock nachblatten. So werden die Böcke verblattet und die Blattjagd zum Misserfolg. Sprengfiep: Um den Erfolg zu realisieren, müssen wir in der nächsten Rufserie Eifersucht entstehen lassen. Wir werden dem hier vermutenden Bock erklären müssen, dass sich ein anderer Bock bei einer seiner Ricken eingefunden hat, diese den „Fremdling“ aber nicht akzeptiert. Wir imitieren den sogenannten Sprenglaut. Diese Sprenglaute sind sehr laute „Fiep“ und „Pfija“, die sehr weit zu hören sind und den besten Erfolg zum Ausgang der Blattzeit versprechen. Sprenglaute sind in der Regel immer etwas langgezogen. Man braucht sich nicht zu scheuen, richtig laut zu blatten. Bitte nicht mehr als zwei kurz hintereinander folgende Serien, wieder mit etwa zehn bis zwölf Lauten. Diese werden, wie erwähnt, als „Pfija“ mit Fieptönen vorgetragen. Nach solch einem Konzert herrscht absolute Ruhe. Der Jäger muss mindestens noch eine halbe Stunde auf seinem Rufstand verweilen. Kitzfiep: Imitiert das Kitz, das nach der Ricke ruft, dieser wiederum zieht den Bock mit. Vier bis fünf Töne sollten abgege - ben werden, danach folgen fünf Minuten Pause. Anschließend kann der Rickenfiep abgesetzt werden. Kitzklagelaut: Der Bock steht bei der Ricke und es gelingt nicht ihn mit den Rufserien zu bezirzen. Der Kitzklagelaut wirkt auf die Mutterinstinkte der Ricke natürlich höchst alarmierend und sie wird mit hohem Tempo zustehen. Aber Vorsicht, es steht unter Umständen nicht nur die gewünschte Ricke zu, sondern auch Ricken im gesamten Umkreis. Dann kann eine Ricke unter Wind kommen und durch ihr Schrecken die Bühne leerfegen. Ganz wichtig bei der Kitzklage ist, dass man sie max. 2 x anwendet. Der Kitzrufe sind auch hilfreich wenn im Herbst die Jagd auf Ricken und Kitze eröffnet wird. Sie bringt nicht nur Rehwild, sondern auch Raubwild und Sauen zum Zustehen. Die richtigen Lautäußerungen des Rehwildes zur Blattjagd ist bei weitem nicht alles und man sollte, wie allgemein bei der Jagdausübung üblich, verantwortungsbewusst mit den Blatten umgehen. Schnell ist es passiert, dass das Rehwild sehr wohl weiß, wer dort Fiept und man nachhaltig das Rehwild vergrämt. Deshalb werden wir natürlich das Seminar mit Roland zur nächsten Blattzeit wiederholen, um auch auf die Feinheiten des Blattens einzugehen. Bei Interesse zur Teilnahme bitte kurze eMail an info@jv-meissner.de . Bis dahin wüschen wir viel Glück und Erfolg beim Blatten! Weidmannsheil

Die Blattjagd -

Ein Stück weit Tradition

Wissenswertes
Wenn der Juli gekommen ist und die Temperaturen angenehm mild sind, beginnt auch die Blattzeit. Schafft man es, den Ruf des weiblichen Rehwildes mithilfe eines Blatters zu imitieren, kommt der Bock mit ein wenig Glück bis auf wenige Meter an den Hochsitz heran. Das Erlebnis, die Tiere beim Treiben zu beobachten oder gar anzulocken, ist einzigartig. Dabei sollte es allerdings nie darum gehen, möglichst viel Strecke zu machen, sondern eher darum, die Tradition des Blattens aufrechtzuerhal - ten. Um eine erfolgreiche Blattjagd durchzuführen, ist es neben einer effektiven Tarnung, einen guten Blattstand und geeigneten Witterungsbedingungen zwingend not - wendig, ein realistisches Brunftszenario zu simulieren, indem man das Kitzfiep und das Rickenfiep beherrscht. Angesichts unseres Seminars von unserm Vereinsmit - glied Roland Gernand, hat uns Roland folgende Lautäu - ßerungen des Rehwildes in der Blattzeit zum üben zur Verfügung gestellt. Quelle: Klaus Demmel, YouTube Rickenfiep (Piä-Laut): Mit diesen Lautäußerungen möchte ich dem Bock sagen: Hier ist eine Ricke anwe - send, die nach einem Bock Ausschau hält. Die Piä-Laute einer Ricke sind Locklaute, die nur dem Bock gelten und daher ausschließlich in der Brunft zu hören sind. Natür - lich wird sich die Chance, jetzt einen Bock zu sehen, erheblich erhöhen. Kommt ein Bock in Anblick, sofort das Blatten einstellen! Denn er weiß sehr wohl, woher die verlockenden Töne kommen. Zieht er näher, habe ich Zeit, ihn anzusprechen. Wendet er sich ab, kommt wieder der Blatter zum Einsatz. Immer mal wieder lässt sich ein Bock nur kurz sehen und verschwindet gleich wieder im Einstand, ohne dass er Wind bekommen oder den Jäger bemerkt hat. Dabei handelt es sich fast immer um Böcke, die nur für Augen - blicke die Ricke verlassen, bei der sie sich befinden. Der Sprengruf könnte solche Böcke wieder zum Springen bringen. Gewolltes Treiben: In dieser Rufserie muss dem zu blat - tenden Bock von uns glaubhaft gemacht werden, dass sich bei der Ricke nun ein Nebenbuhler eingefunden hat, der sich zielstrebig um diese kümmert. Ist die Ricke dem Bock gesonnen, beginnt ein langsames Treiben. Dabei stößt die Ricke sehr kurze Fieptöne aus, mit kurzen leise eingesetzten Piä-Lauten verbunden, die manchmal etwas lauter, dann wieder leiser zu hören sind. Dieses sind unsere Blatttöne um den Territorialbock zum Sprin - gen zu veranlassen. Bedenke: Zwischen der zweiten und der dritten Rufserie ist ein erheblicher Unterschied vor - handen. Dieses Fiepen mit den kurzen Piä-Lauten kann bis zu zehn Mal mit kurzen Unterbrechungen wiederholt werden. Danach ist unbedingte Aufmerksamkeit notwen - dig. Niemals einem abspringenden oder schreckenden Bock nachblatten. So werden die Böcke verblattet und die Blattjagd zum Misserfolg. Sprengfiep: Um den Erfolg zu realisieren, müssen wir in der nächsten Rufserie Eifersucht entstehen lassen. Wir werden dem hier vermutenden Bock erklären müssen, dass sich ein anderer Bock bei einer seiner Ricken einge - funden hat, diese den „Fremdling“ aber nicht akzeptiert. Wir imitieren den sogenannten Sprenglaut. Diese Sprenglaute sind sehr laute „Fiep“ und „Pfija“, die sehr weit zu hören sind und den besten Erfolg zum Ausgang der Blattzeit versprechen. Sprenglaute sind in der Regel immer etwas langgezogen. Man braucht sich nicht zu scheuen, richtig laut zu blatten. Bitte nicht mehr als zwei kurz hintereinander folgende Serien, wieder mit etwa zehn bis zwölf Lauten. Diese werden, wie erwähnt, als „Pfija“ mit Fieptönen vorgetragen. Nach solch einem Konzert herrscht absolute Ruhe. Der Jäger muss mindes - tens noch eine halbe Stunde auf seinem Rufstand verweilen. Kitzfiep: Imitiert das Kitz, das nach der Ricke ruft, dieser wiederum zieht den Bock mit. Vier bis fünf Töne sollten abgegeben werden, danach folgen fünf Minuten Pause. Anschließend kann der Rickenfiep abgesetzt werden. Kitzklagelaut: Der Bock steht bei der Ricke und es gelingt nicht ihn mit den Rufserien zu bezirzen. Der Kitzklagelaut wirkt auf die Mutterinstinkte der Ricke natürlich höchst alarmierend und sie wird mit hohem Tempo zustehen. Aber Vorsicht, es steht unter Umständen nicht nur die gewünschte Ricke zu, sondern auch Ricken im gesamten Umkreis. Dann kann eine Ricke unter Wind kommen und durch ihr Schrecken die Bühne leerfegen. Ganz wichtig bei der Kitzklage ist, dass man sie max. 2 x anwendet. Der Kitzrufe sind auch hilfreich wenn im Herbst die Jagd auf Ricken und Kitze eröffnet wird. Sie bringt nicht nur Rehwild, sondern auch Raubwild und Sauen zum Zustehen. Die richtigen Lautäußerungen des Rehwildes zur Blatt - jagd ist bei weitem nicht alles und man sollte, wie allgemein bei der Jagdausübung üblich, verantwortungs - bewusst mit den Blatten umgehen. Schnell ist es pas - siert, dass das Rehwild sehr wohl weiß, wer dort Fiept und man nachhaltig das Rehwild vergrämt. Deshalb werden wir natürlich das Seminar mit Roland zur nächsten Blattzeit wiederholen, um auch auf die Feinheiten des Blattens einzugehen. Bei Interesse zur Teilnahme bitte kurze eMail an info@jv- meissner.de . Bis dahin wüschen wir viel Glück und Erfolg beim Blat - ten! Weidmannsheil